Fragen? - Schreiben Sie uns: hey@immobilie-finanzieren.at    -   Top bewertet ★★★★✭

Eigenleistungen als Eigenkapital nutzen

Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie Sie durch Eigenleistungen bei Ihrem Hausbau Ihr Eigenkapital erhöhen können.

4,7
Rated 4,7 out of 5
4,7 von 5 Sternen (6 Bewertungen)

Factbox Eigenleistung als Eigenkapital

✔ Eigenleistungen beim Hausbau können von Banken als Eigenkapital angerechnet werden.
✔ Eigenleistungen sind handwerkliche Arbeiten (z. B. Malerarbeiten) bei Ihrem Hausbau, welche Sie selbst durchführen – Sie beauftragen für die Arbeiten somit kein Unternehmen.
✔ Wenn Eigenleistungen als Eigenkapital akzeptiert werden, spricht man auch von einer „Muskelhypothek“.
✔ Meist dürfen 10-15% der Bausumme in Form von Eigenleistungen als Eigenkapital eingebracht werden.
✔ Die meisten Banken berücksichtigen max. 80% der eingesparten Kosten im Eigenkapital.

Wie können Eigenleistungen als Eigenkapital dienen?

Wenn Sie beim Bau Ihres Hauses einzelne Arbeiten selbst übernehmen (z. B. Malerarbeiten, Böden verlegen, Türen einbauen…) können Sie dadurch viel Geld einsparen.

Teile dieser Ersparnisse werden von einigen Banken im Eigenkapital Ihrer Baufinanzierung berücksichtigt.

Somit können Sie durch die Einbringung von Eigenleistungen bei Ihrem Hausbau Ihr Eigenkapital erhöhen.

Beispiel für die mögliche Ersparnis durch Eigenleistungen

Ein professioneller Maler würde für die Arbeiten an Ihrem Haus rund 15.000 € an Material- und Arbeitskosten verrechnen. Sie möchten die Malerarbeiten jedoch selbst übernehmen und müssen somit nur für die Materialkosten aufkommen.

Die gesamten Materialien kosten Sie jedoch nur 8.250 €. Das bedeutet, Sie konnten durch die Eigenleistung 6.750 € einsparen.

ersparnis hausbau eigenleistung

Wie hoch werden Eigenleistungen als Eigenkapital angerechnet?

Grundsätzlich bei der Einbringung von Eigenleistungen in das Eigenkapital Beschränkungen.

Zum einen werden die Ersparnisse, welche Sie durch eigene Arbeit am Haus erzielen, nicht voll angerechnet und zum anderen darf nur ein bestimmter Teil des Eigenkapitals über Eigenleistungen gedeckt werden.

Anrechnung der Ersparnisse bei Eigenleistung

Wie viel der Ersparnisse als Eigenkapital angerechnet werden, hängt meist von der genauen Arbeit am Haus ab. Je einfacher eine Arbeit ist und je geringer somit das Risiko für schwere Fehler ist, desto mehr wird Ihnen angerechnet. Bei einfacheren Arbeiten werden in der Regel rund 80% der eingesparten Kosten im Eigenkapital berücksichtigt.

Ein Beispiel:
Sie beschließen den Fußboden im gesamten Haus selbst zu verlegen. Ein Bodenleger hätte für 200 Quadratmeter 15.000 € verrechnet. Da Sie nur für die Materialkosten aufkommen müssen, sparen Sie sich 7.000 € an Kosten ein. Davon berücksichtigt die Bank 80% – also 5.600 € – bei Ihrem Eigenkapital.

Anteil an Eigenleistungen im Eigenkapital

Sie können nicht einfach das gesamte benötigte Eigenkapital mittels Eigenleistungen ausgleichen. Die Banken erlauben es den Kreditnehmern meist rund 10-15 % der Bausumme in Form von Eigenleistungen einzubringen.

Ein Beispiel:
Sie möchten für 400.000 € ein Haus bauen und benötigen dazu einen Kredit von 460.000 € (inkl. Nebenkosten). Die Bank fordert von Ihnen, dass Sie 20% der Finanzierungssumme als Eigenkapital einbringen. Somit benötigen 92.000 € an Eigenkapital.

Sie vereinbaren mit Ihrer Bank, dass Sie 10% des Bauvorhabens an Eigenleistungen in das Eigenkapital einbringen dürfen. Für Sie bedeutet dies, dass Sie 40.000 € in Form von Eigenleistungen einbringen können und nur 52.000 € des Eigenkapitals über Ihre Ersparnisse bzw. Vermögen decken müssen.

 

Jetzt passende Baufinanzierung finden

Damit Sie das bestmögliche Kreditangebot für Ihr Bauvorhaben finden, sollten Sie einen professionellen Kreditvergleich durchführen lassen.
Unsere Experten helfen Ihnen gerne dabei – Fordern Sie ganz einfach online Ihren kostenlosen Kreditvergleich an.

✓ Kostenlos & unverbindlich
✓ Keine Registrierung
✓ Top Konditionen
✓ Experten-Gespräch

Welche Eigenleistungen werden als Eigenkapital angerechnet?

Wenn Sie Eigenleistungen als Eigenkapital in Ihren Kredit einbringen möchten, sollten Sie sich als Erstes bei Ihrer Bank darüber informieren, welche Eigenleistungen Ihnen angerechnet werden.

Jede Bank entscheidet darüber individuell, was angerechnet wird und was nicht. Oft spielt auch Ihre persönliche Erfahrung bzw. Ihr Beruf eine Rolle. Wenn Sie selbst ein Profi-Handwerker sind, werden in der Regel auch komplexere Arbeiten als bei Hobby-Handwerkern akzeptiert, wie z. B. Sanitär-Installationen.

Es gibt einige Arbeiten, welche von den meisten Banken im Eigenkapital berücksichtigt werden:

Malerarbeiten

Die Malerarbeiten zählen zu den einfacheren Arbeiten beim Hausbau.

Jedoch sind gerade diese Arbeiten oft sehr zeitintensiv, wodurch Sie sich hohe Kosten einsparen können.

Boden verlegen

Mit ein bisschen handwerklichem Geschick dürfte auch das Verlegen von Fliesen, Laminat oder Parkettboden kein großes Problem für Sie sein.

Da auch diese Arbeiten oft sehr zeitintensiv sind, können Sie hier mit jedem selbst gelegten Quadratmeter Geld sparen.

Gartengestaltung

Sie haben einen grünen Daumen? Dann können Sie sich selbst an die Planung und Gestaltung Ihres Gartens machen.

Wenn Sie sämtliche Gartenarbeit selbst übernehmen können, haben Sie hierbei ein Einsparpotenzial von 100% der Kosten.

Arbeiten für Profis

Wenn Sie selbst im Handwerk arbeiten oder bereits des öfteren bei komplexeren Arbeiten mitgeholfen haben, können Sie auch Badinstallationen, Elektroinstallationen oder das Verlegen der Fußbodenheizung übernehmen.

Dies sollten Sie aber nur, wenn Sie über das entsprechende Fachwissen verfügen! Im Fall von Fehlern oder falschen Installationen haben Sie keine Gewährleistung. Aus diesem Grund werden solche komplexeren Arbeiten nur von wenigen Banken im Eigenkapital berücksichtigt.

Welche Risiken gibt es bei der Muskelhypothek?

Mit Eigenleistungen kann fehlendes Eigenkapital beim Hausbau zwar gut ersetzt werden, dennoch sollten Sie sich Gedanken darüber machen, ob sich der Aufwand lohnt. Denn bei der Übernahme einzelner Arbeiten gibt es auch immer Risiken.

Selbstüberschätzung

Wenn Sie Ihre handwerklichen Fähigkeiten überschätzen, riskieren Sie Fehler, welche sowohl zu zeitlichen Verzögerungen als auch zu Zusatzkosten führen können. Müssen Ihre Fehler von einem Profi behoben werden, kann das teuer werden.

Falsche Materialien

Die Wahl der richtigen Materialien ist bei allen Arbeiten sehr wichtig. Die falsche Auswahl der Materialien kann zu Mängeln führen, welche wiederum nachgebessert oder erneuert werden müssen.

Keine Gewährleistung

Da Sie die Arbeiten selbst durchführen, können Sie im Falle von Fehlern oder Schäden auch nicht das Bauunternehmen dafür belangen.

Hat Ihnen unser Beitrag gefallen oder haben Sie noch Fragen?

Dann schreiben Sie uns...

anfrage@immobilie-finanzieren.at

Beitrag bewerten

Unser Autor

Finanzierungen
Lukas Hoffmann

Lukas Hoffmann arbeitet schon seit vielen Jahren als Finanzierungsexperten in Österreich.

Mehr über Lukas Hoffmann