Unser Finanzlexikon
Finanzbegriffe einfach erklärt
In unserem Finanzlexikon finden Sie schwierige Begriffe aus dem Bank- und Versicherungswesen einfach erklärt.
Anlegerwohnung
Eine Anleger- oder Vorsorgewohnung ist eine Wohnung, welche mit der Absicht der Weitervermietung gekauft wird. Die Mieteinnahmen sollen dabei das Kapital langfristig vermehren.
Wie Sie eine Anlegerwohnung finanzieren können, erfahren Sie in folgendem Beitrag:
https://immobilie-finanzieren.at/anlegerwohnung-finanzieren/
Annuität
Unter Annuität versteht man die gleichbleibenden Zahlungen (Zinsen + Kreditrate) für Ihre Kreditschulden. Diese setzt sich aus der Zinszahlung und dem Tilgungsanteil zusammen. Die Annuität selbst bleibt über die Laufzeit gleich nur die Anteile an Zinsen und Tilgung ändern sich (Tilgung steigt, Zinsen sinken)
Annuitätendarlehen
Unter Annuitätendarlehen versteht man einen Kredit mit gleichbleibenden Raten. Die Rate (Zinsen + Tilgung) bleiben dabei auf eine bestimmte Laufzeit immer gleich hoch. Lediglich das Verhältnis zwischen Zinsanteil und Tilgungsanteil ändert sich.
Anschlussfinanzierung
Die Anschlussfinanzierung (auch Anschlusskredit genannt) wird vor Ablauf der Sollzinsbindung eines bestehenden Darlehens abgeschlossen. Diese Finanzierung soll die Restschuld des bestehenden Kredits am Ende der Laufzeit abdecken. Sie können einen Anschlusskredit entweder bei der bestehenden Bank anfordern oder die Bank wechseln.
Ausfallbürgschaft
BAG
BAG ist die Kurzform für Bearbeitungsgebühren. Bearbeitungsgebühren fallen unter anderem bei der Aufnahme eines Kredits bei der Bank an. Die Höhe der BAG unterscheidet sich bei allen Banken.
Sie möchten wissen, welche Nebenkosten bei einer Finanzierung anfallen können? Dann sehen Sie sich gerne unseren Beitrag zum Thema an:
https://immobilie-finanzieren.at/nebenkosten-bei-finanzierungen/
Bankgarantie
Eine Bankgarantie ist eine Verpflichtung der Bank gegenüber einem Begünstigten. Dabei verpflichtet sich die Bank für das Ausbleiben der Leistung des Kunden (z. B. Sie) einzustehen. Bei schriftlichem Verlangen überweist die Bank dem Begünstigten den festgesetzten Betrag.
Bauherrenmodell
Beim Bauherrenmodell wird eine sanierungsbedürftige Immobilie von einer Investorengruppe gekauft, saniert und anschließend vermietet. Dieses Modell kann sehr gewinnbringend für Sie sein.
Baukonto
Mit einem Baukonto oder Wohnbaukonto werden anfallende Rechnungen bei einem Hausbau beglichen. Denn beim Bau wird im Vergleich zum Kauf nicht der gesamte Kredit als Einmalzahlung benötigt, sondern dem Baufortschritt entsprechend in Teilen.
Bauspardarlehen
Ein Bauspardarlehen oder Bausparkredit ist ein staatlich gefördertes Darlehen, welches durch eine Bausparkasse vergeben wird. Das Bauspardarlehen unterliegt dabei bestimmten Richtlinien wie z. B. einer Zinsobergrenze.
Mehr zum Bauspardarlehen erfahren Sie in diesem Beitrag: https://immobilie-finanzieren.at/was-ist-ein-bauspardarlehen/
Bemessungsgrundlage
Den Begriff „Bemessungsgrundlage“ finden Sie in Zusammenhang mit der Grunderwerbssteuer. Die Grunderwerbssteuer wird von der Bemessungsgrundlage berechnet. Als Bemessungsgrundlage wird der Grundstückswert genommen, welche aus Grundwert und Gebäudewert besteht. Landwirtschaftlich genutzte Flächen sind eine Ausnahme, hier gilt der Einheitswert als Bemessungsgrundlage.
Der Einheitswert wird vom Finanzamt auf Antrag mit Bescheid festgestellt. Er liegt in der Regel wesentlich unter dem Verkehrswert.
Bereitstellungsgebühren
Wenn die Bank Ihnen einen Kredit zur Verfügung stellt, Sie diesen aber erst nach einer bestimmten Zeit beanspruchen, kann Ihnen die Bank für den „ungenutzten“ Zeitraum eine Bereitstellungsgebühr verrechnen.
Dies kommt vor allem bei Baufinanzierungen vor, da der Kredit im Vergleich zum Kauf nicht als Einmalzahlung benötigt wird, sondern je nach Baufortschritt immer nur Teile des Kredits beansprucht werden.
Bezugsberechtigter
Als Bezugsberechtigter wird im Versicherungswesen die Person bezeichnet, die die Versicherungssumme ausbezahlt bekommt.
Beispielsweise: Sie haben eine Lebensversicherung abgeschlossen, als Bezugsberechtigter ist Ihr Partner eingetragen. Im Falle Ihres Ablebens würde dieser die vereinbarte Versicherungssumme bekommen.
Eine bezugsberechtigte Person ist somit nicht automatisch die versicherte Person oder der Versicherungsnehmer.
Blankokredit
Ein Blankokredit wird oft auch Personalkredit genannt. Bei dieser Kreditform werden keine Kreditsicherheiten hinterlegt.
Da aufgrund des Verzichts auf Kreditsicherheiten das Risiko für die Bank höher ist, werden in der Regel nur kleine Kredite mit hohen Zinsen vergeben.
Bonität
Die Bonität ist die Einschätzung Ihrer Kreditfähigkeit (aus wirtschaftlicher Sicht) und Ihrer Kreditwürdigkeit (aus persönlicher Sicht).
In anderen Worten: Sind Sie finanziell in der Lage, einen Kredit zu begleichen und wollen Sie Ihren Zahlungsverpflichtungen auch zeitgerecht nachkommen
Bonitätsscore
Die Bonität eines Kreditnehmers wird in einem sogenannten Bonitätsscore angegeben.
Wie sich der Bonitätsscore von Bank zu Bank unterscheiden kann, zeigen wir Ihnen in unserem Beitrag zum Thema „Bonität“.
Brutto
Es ist nicht immer einfach, Netto und Brutto voneinander unterscheiden zu können.
Der Bruttobetrag von z. B. Ihrem Gehalt ist immer der volle bzw. höhere Betrag, bevor bestimmte Kosten und Gebühren abgezogen werden.
Eine kleine Eselsbrücke ist auch:
Netto = „Nicht viel“
Brutto = „Brutal viel“
Bürgschaft
Bei einer Bürgschaft verpflichtet sich der Bürge dazu, die Haftung für die Schulden eines Kreditnehmers zu übernehmen.
Das bedeutet: Wenn Sie z. B. der Bürge für den Kredit Ihres Bruders sind und dieser seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann, darf die Bank Sie für die Bezahlung der Kreditraten belangen.
Effektivzins
Der Effektivzins gibt die Gesamtkosten für Ihren Kredit an. Dieser setzt sich aus dem Nominalzins und den Nebenkosten zusammen. Mit dem Effektivzins erhalten Sie einen guten Vergleichswert um Kreditangebote Kostentechnsich zu vergleichen.
Eigenleistung
Eigenleistungen sind handwerkliche Arbeiten bei Ihrem Hausbau, welche Sie selbst durchführen – Sie beauftragen für die Arbeiten somit kein Unternehmen (z. B. Malerarbeiten).
Erfahren Sie jetzt noch mehr über das Thema „Eigenleistungen als Eigenkapital nutzen“
Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote ist das Verhältnis, des vorhanden Eigenkapitals (Eigenmittel) zur Finanzierungssumme (Kaufpreis, inkl. aller Nebenkosten). In der Regel muss für eine Finazierungszusage für eine Immobilienfinanzierung die Eigenkapitalquote 20% übersteigen.
Eigenmittel
Die Eigenmittel oder das Eigenkapital ist das gesamte Kapital bzw. Geld, das Sie in eine Finanzierung mit einbringen. Dazu zählt Bargeld, Bausparguthaben, anderes Sparguthaben, Wertpapiere oder auch ein Baugrundstück.
Einnahmen
Ihre monatlichen Einnahmen sind Grundlage für die Erstellung Ihrer Haushaltsrechnung bei einer Finanzierung.
In Ihre monatlichen Einnahmen fließt Ihr Lohn/Gehalt bzw. Ihre Pension aber auch andere Einnahmequellen wie:
- Einkommen aus festen Nebentätigkeiten
- Vorhersehbare Kapitalerträge
- Mieterträge
- Unterhaltszahlungen
- Staatliche Unterstützung (z.B. Kindergeld, Sozialleistungen)
- Sonstiges
Endfälliges Darlehen
Bei einem endfälligen Darlehen wird der Kredit erst am Ender der Laufzeit getilgt. Während der Laufzeit werden nur die Zinsen beglichen.
EURIBOR
EURIBOR ist eine Abkürzung für „Euro Interbank Offered Rate“. Der EURIBOR dient bei den meisten Krediten und Darlehen in Österreich als Richtzins für die Kreditzinsen.
EZB
Das ist die Abkürzung für die Europäische Zentralbank. Sie hat Ihren Sitz in Frankfurt am Main und ist ein Organ der Europäischen Union.
Fälligkeitsdarlehen
Bei einem Fälligkeitsdarlehen oder einem endfälligen Darlehen wird der gesamte Darlehensbetrag erst am Ende der Kreditlaufzeit getilgt. Das bedeutet also, dass Sie über die Laufzeit nur die Zinsen begleichen müssen und die Höhe der Kreditschuld gleichbleibt.
Finanzierungskonzept
Aufgrund Ihre Finanzierungsanfrage bei einer Bank oder einem Finanzportal wird ein passendes Finanzierungskonzept mit Ihnen erstellt.
Ein Finanzierungskonzept umfasst die ganzheitliche Bewertung Ihrer persönlichen Situation und die Erstellung des darauf angepassten Finanzierungsmodells.
Im ersten Schritt werden alle notwendigen Informationen zur aktuellen Finanzierungsanfrage und Ihrer wirtschaftlichen Situation gesammelt:
- Ihr Finanzierungsbedarf (Kreditsumme)
- Ihre Haushaltsrechnung
- Ihre Eigenmittel
- Ihre Sicherheiten
- Ihr potenziellen Förderungen
In einem zweiten Schritt kann das passende Finanzierungsmodell erstellt werden. Auf Basis der gewünschten Kreditlaufzeit, der Ratenhöhe und Ihrer Risikobereitschaft (z. B. fixe oder variable Zinsen) erstellt die Bank bzw. das Finanzierungsportal ein passendes Finanzierungsmodell für Sie.
Dieses Finanzierungsmodell muss nicht zwingend aus einer einzigen Kreditform bestehen, sondern kann auch aus einer Kombination von mehreren Finanzierungsprodukten zusammengesetzt sein (z. B. 50% der Finanzierung über ein Bauspardarlehen, 50% über ein variables Hypothekendarlehen)
Finanzierungsmodell
Auf Basis der gewünschten Kreditlaufzeit, der Ratenhöhe und Ihrer Risikobereitschaft (z. B. fixe oder variable Zinsen) erstellt die Bank bzw. das Finanzierungsportal ein passendes Finanzierungsmodell für Sie.
Dieses Finanzierungsmodell muss nicht zwingend aus einer einzigen Kreditform bestehen, sondern kann auch aus einer Kombination von mehreren Finanzierungsprodukten zusammengesetzt sein (z. B. 50% der Finanzierung über ein Bauspardarlehen, 50% über ein variables Hypothekendarlehen)
Finanzierungssumme
Die Finanzierungssumme ist jene Summe, welche Sie für Ihr gesamtes Finanzierungsvorhaben benötigen:
Finanzierungssumme =
Kaufpreis der Immobilie
+ Nebenkosten der Finanzierung (Bearbeitungsgebühr…)
+ Nebenkosten des Kaufes (Makler-, Notarkosten, Grundbucheintragungsgebühr…)
Mit unserem Finanzierungsbedarf-Rechner können Sie ganz einfach & schnell Ihre passende Finanzierungssumme online berechnen.
Finanzierungszusage
Eine Finanzierungszusage (oft auch als Finanzierungsbestätigung oder Kreditzusage bezeichnet) ist eine formelle Erklärung einer Bank oder eines Kreditinstituts, dass es bereit ist, einem Kreditnehmer einen bestimmten Kreditbetrag zu den vereinbarten Bedingungen zu gewähren. Diese Zusage wird häufig im Rahmen von Immobilienkäufen oder größeren Investitionen benötigt, um dem Verkäufer oder Vertragspartner die finanzielle Absicherung des Käufers zu bestätigen.
Fixzinskredit
Bei Fixzinskrediten wird ein fixer Zinssatz für eine bestimmte Laufzeit festgelegt (=Fixzinsperiode).
Fremdwährungsrisiko
Ein Fremdwährungsrisiko entsteht, wenn eine finanzielle Transaktion in einer anderen Währung als der eigenen abgewickelt wird. Dies kann bei internationalen Geschäftsbeziehungen, Investitionen oder Krediten der Fall sein. Das Risiko besteht darin, dass sich Wechselkurse ändern können, wodurch der Wert der Transaktion beeinflusst wird.
Beispielsweise können Wechselkursschwankungen dazu führen, dass ein Kreditnehmer, der einen Kredit in einer fremden Währung aufgenommen hat, bei steigenden Zinsen mehr zurückzahlen muss als ursprünglich geplant. Umgekehrt können fallende Zinsen den Rückzahlungsbetrag reduzieren.
Forward Darlehen
Ein Forward Darlehen ist eine Form der Anschlussfinanzierung.
Wenn bei Ihrem bestehenden Kredit am Ende der Laufzeit eine Restschuld offenbleibt, können Sie diese mit einer Anschlussfinanzierung tilgen. Haben Sie die Befürchtung, dass die Zinsen bis zum Ende der Kreditlaufzeit ansteigen und Sie somit eine teure Anschlussfinanzierung abschließen müssen, können Sie ein Forward Darlehen nutzen.
Das Forward Darlehen wir schon 1-2 Jahre vor Ende des laufenden Kredits abgeschlossen, beginnt aber erst mit Ende der Laufzeit. Sie müssen in dieser Zeit den Kredit noch nicht tilgen, sondern in der Regel nur die Bereitstellungsgebühren begleichen. Durch das Forward Darlehen können Sie sich die Zinsen zum aktuellen Zeitpunkt absichern.
Wichtig: Sollten die Zinsen zum Start der Anschlussfinanzierung sinken, anstatt anzusteigen, bleiben trotzdem die vereinbarten Zinsen des Forward Darlehens bestehen. Daher ist es schwer zu sagen, ob sich ein Forward Darlehn wirklich lohnt oder nicht.
Gläubiger
Ein Gläubiger ist die Person, die Forderungen an einen Schuldner hat. Bei Ihrer Hypothek ist beispielsweise die Bank, bei der Sie die Hypothek aufgenommen haben.
Grundbuch
Das Grundbuch ist ein öffentliches Verzeichnis. Darin wird jedes Grundstück eines Bezirks auf einem Grundstücksblatt eingetragen. Dieses Verzeichnis wird immer beim Amtsgericht geführt und kann dort auch eingesehen werden. Darin finden Sie wichtige Informationen zu allen Grundstücken wie Eigentumsverhältnisse und Belastungen.
Grunderwerbssteuer
Diese Steuer wird dann fällig, wenn ein Grundstück oder eine Immobilie erworben wird.
Bei einem Immobilienkauf beträgt die Grunderwerbssteuer immer 3,5% der Bemessungsgrundlage. Kommt es zu einem unentgeltlichen Erwerb der Immobilie (z.B. Erbschaft) sowie zu Erwerben, die als unentgeltlich gelten, kommen andere Steuersätze zur Anwendung. Mehr über die Höhe erfahren Sie auf der Seite des österreichischen Finanzministeriums.
Gütertrennung
Durch die Gütertrennung wird die Vermögensaufteilung zwischen den beiden Ehegatten bei der Scheidung geregelt. Grundsätzlich sieht diese Regelung vor, dass jeder Ehepartner Eigentümer seines eigenen Vermögens bleibt. Alles, was durch einen Ehepartner in die Ehe miteingebracht oder während der Ehe erwirtschaftet wurde, bleibt auch in dessen Vermögen.
Was geschieht mit einem gemeinsamen Kredit bei Scheidung? Das erfahren Sie unserem Beitrag zum Thema.
Haushaltseinkommen
Das Haushaltseinkommen in Zusammenhang mit Wohnkrediten umfasst sämtliche Einnahmen, welche Sie regelmäßig (monatlich) erzielen. Dabei werden in der Regel die Nettobeträge herangezogen, weshalb auch vom Haushalts-Nettoeinkommen gesprochen wir.
Zum Haushaltseinkommen zählt…
- Gehalt / Lohn / Pension
- Einkommen aus festen Nebentätigkeiten
- Vorhersehbare Kapitalerträge
- Mieterträge
- Unterhaltszahlungen, die Sie erhalten
- Staatliche Unterstützung (z.B. Kindergeld, Sozialleistungen)
- Sonstige feste Einnahmen
Wird der Kredit von zwei (oder mehreren) Personen zusammen aufgenommen, dann werden auch die Haushaltseinnahmen zusammengerechnet.
Haushaltsrechnung
Eine Haushaltsrechnung ist eine Gegenüberstellung der monatlichen Einnahmen und Ausgaben. Aus der Differenz der Einnahmen und Ausgaben ergibt sich entweder ein monatlicher Überschuss oder ein Fehlbetrag.
Bei Finanzierungen ist die Haushaltsrechnung wichtig, um die finanziellen Möglichkeiten einzuschätzen. Der Überschuss aus der Haushaltsrechnung gibt beispielsweise den Rahmen für die monatlichen Kreditraten vor.
Hypothekarkredit
Ein Hypothekarkredit ist ein Kredit, welche hypothekarisch abgesichert wird. Bei einer hypothekarischen Absicherung wird der die Bank mit einem Pfandrecht in das Grundbuch einer Ihrer Immobilien eingetragen.
Durch dieses Pfandrecht darf die Bank im Falle Ihrer Zahlungsunfähigkeit die Immobilie versteigern und aus den Erlösen den offenen Kreditbetrag bis zum eingetragenen Pfandbetrag begleichen.
Hypothekarische Besicherung
Eine hypothekarische Besicherung bezieht sich auf die Sicherheit, die ein Kreditnehmer einem Kreditgeber in Form von Immobilien gewährt, um einen Kredit zu erhalten. Im Rahmen einer Hypothek wird das Eigentum, oft ein Haus oder eine Wohnung, als Sicherheit für das Darlehen verwendet. Dies bedeutet, dass der Kreditgeber das Recht hat, die Immobilie zu verkaufen, um die ausstehende Schuld zu begleichen, wenn der Kreditnehmer seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt.
Die hypothekarische Besicherung bietet dem Kreditgeber eine gewisse Sicherheit, da er im Falle eines Zahlungsausfalls des Kreditnehmers auf den Verkaufserlös der Immobilie zurückgreifen kann, um die offene Schuld zu decken. Gleichzeitig ermöglicht sie dem Kreditnehmer den Zugang zu günstigeren Kreditkonditionen, da das Risiko für den Kreditgeber reduziert wird.
Kreditausfallrisiko
Die Bank bewertet das Kreditausfallrisiko, um festzustellen, ob sie bereit ist, einen Kredit zu gewähren, und falls ja, zu welchen Konditionen. Ein hohes Kreditausfallrisiko kann dazu führen, dass die Bank höhere Zinsen verlangt oder zusätzliche Sicherheiten fordert, um das Risiko zu kompensieren.
Kreditfähigkeit
Die Kreditfähigkeit beschreibt Ihre finanzielle Fähigkeit und ist ein Teil der Bonität, Kreditverpflichtungen zeitgerecht nachzukommen. Ihre Kreditfähigkeit wird anhand Ihrer wirtschaftlichen Situation (Einnahmen und Ausgaben).
Kreditgesamtkosten
Ähnlich wie der Effektivzinssatz umfasst die Kennziffer der Kreditgesamtkosten die Summe aller rückzahlbaren Beträge. Also die Kreditsumme, die zu erwartenden Zinsen sowie alle Nebenkosten.
Die Kreditgesamtkosten berücksichtlichen ähnlich wie der Effektivzinssatz sämtliche Kosten im Zusammenhang mit Ihrem Kredit.
Dazu zählen: die Kreditsumme, die anfallenden Zinszahlungen und die Gebühren der Bank.
Kreditrestschuld Versicherung
Mit Kreditrestschuldversicherung soll der Fall einer unverschuldeten Zahlungsunfähigkeit abgesichert werden. Im Falle Ihres Todes, einer Arbeitslosigkeit oder Invalidität kann der offene Kredit über die Kreditrestschuldversicherung gedeckt werden und Sie so vor der finanziellen Belastung schützen.
Kreditstundung
Wenn Sie die Kreditzahlungen vorübergehend pausieren möchten, weil Sie beispielsweise finanzielle Probleme haben, können Sie bei der Bank eine Kreditstundung beantragen und die Kreditzahlungen vorübergehend aussetzten.
Kreditsumme
Die Kreditsumme entspricht jener Summe, welche Sie bei der Bank als Kredit aufnehmen:
Kreditsumme =
Kaufpreis der Immobilie
+ Nebenkosten der Finanzierung (Bearbeitungsgebühr…)
+ Nebenkosten des Kaufes (Makler-, Notarkosten, Grundbucheintragungsgebühr…)
– Eigenkapital
– Förderungen (Wohnbauförderung…)
Kreditwürdigkeit
Die Kreditwürdigkeit beschreibt, ob Sie aus persönlicher Sicht Kreditverpflichtungen nachkommen werden. Dies wird anhand von vergangenen und bestehenden Kreditverpflichtungen eingeschätzt.
KSV
KSV steht für den Kreditschutzverband von 1870. Der KSV bietet Kreditauskünfte und Inkasso-Dienstleistungen. Der Kreditschutzverband sammelt Daten von Unternehmen und Privatpersonen und erstellt eine Bewertung zur Kreditfähigkeit und Kreditwürdigkeit von Kreditnehmern.
Lebenshaltungskosten
Als Lebenshaltungskosten werden alle Ausgaben bezeichnet, welche in Privathaushalten für die Lebensführung anfallen. Darunter zählen sowohl diverse Fixkosten als auch unregelmäßige Ausgaben.
Zu Ihren Lebenshaltungskosten zählen beispielsweise:
– Wohnkosten
– Kosten für Strom/Wasser/Gas…
– Telefon- und Internetgebühren
– Versicherungsprämien
– Lebensmittel
– Kleidung & Technik
– Hygiene- & Gesundheitsartikel
– Kreditraten
– Rücklagen für Urlaube
– Sport- und Freizeitkosten (Fitnessstudio, Kino, Theater…)
– Ausgaben für Haustiere
– Und noch vieles mehr…
Leitzins
Der Leitzins ist ein Zinssatz, welcher von einer Zentralbank im Rahme der Geldpolitik festgelegt wird. Eine dieser Zentralbank ist auch die EZB (Europäische Zentralbank).
Die zugehörigen Kreditinstitute schließen über diesen Zinssatz Geschäfte ab. Das bedeutet, die Banken leihen sich für diesen Zinssatz Geld. Steigt der Zinssatz, müssen die Banken dies auch auf den Bankkunden umwälzen. Somit treffen Schwankungen des Leitzinses uns alle.
LIBOR
LIBOR steht für „London Interbank Offered Rate“
Der LIBOR ist der durchschnittliche Zinssatz, zu welchem sich die Banken international gegenseitigb GEld ausleiehen. Vor allem in der Schweiz wurde der LIBOR oft als Basis für Hypotheken und Sparkonten genutzt. Mittlerweile wird der LIBOR immer mehr vom SARON abgelöst.
Lohnpfändung
Wenn es zu einer Lohn- oder Gehaltspfändung kommt wird der pfändbare Teil des Einkommens (bis zum Existenzminimum) vom Arbeitgeber an die Bank überwiesen.
Lombardkredit
Als Lombardkredit wird ein Kredit bezeichnet, der durch Wertpapiere, Bankguthaben, Edelmetalle oder über die Ansprüche aus Lebensversicherungen gedeckt wird.
Mietkauf
Ein klassischer Mietkauf heißt, dass Sie in ein Mietverhältnis gehen mit einer späteren Kaufoption. Sie können also nach Ablauf einer bestimmten Zeit die Immobilie käuflich erwerben. Dies wird vor allem bei Gebäuden gemacht, die von Wohnbaugenossenschaften unterhalten werden.
Mietpreismultiplikator
Ein Mietpreiskalkulator gibt an, wie viele Jahre Sie Miete zahlen müssen, um auf denselben Kaufpreis einer vergleichbaren Immobilie zu kommen. Also wann sich der Kauf eher rechnet als die Miete.
Muskelhypothek
Wenn Eigenleistungen als Eigenkapital akzeptiert werden, spricht man auch von einer „Muskelhypothek“
Negativzinsen
Netto
Es ist nicht immer einfach, Netto und Brutto voneinander unterscheiden zu können.
Der Nettobetrag von z. B. Ihrem Gehalt ist jener Betrag, welchen Sie nach Abzug aller Gebühren und Abgaben tatsächlich erhalten.
Netto ist somit immer der niedrigere Betrag, nachdem bestimmte Kosten und Gebühren abgezogen wurden.
Eine kleine Eselsbrücke ist auch:
Netto = „Nicht viel“
Brutto = „Brutal viel“
Nominalzins
Der Nominalzins ist jener Zinssatz, welcher Sie für die Kreditschulden bezahlen. Dieser Zinssatz entspricht aber nicht dem Effektivzinssatz, denn beim Effektivzinssatz werden zudem die Nebenkosten der Bank berücksichtigt.
Man könnte zum besseren Verständnis sagen, dass der Nominalzins der Kaltmiete einer Wohnung entspricht und der Effektivzins der Warmmiete.
OGH
OGH ist die Abkürzung für den obersten Gerichtshof. In Österreich ist dies die letzte Instanz in Zivil- und Strafverfahren.
Pensionskredit
Ein Pensionskredit (auch Seniorenkredit genannt) ist ein Kredit für Pensionisten bzw. Rentner. Pensionskredite sind nicht in der Nutzung eingeschränkt. Es kann sich also sowohl um einen Immobilienkredit als auch um einen Konsumkredit handeln.
Pfandrecht
Das Pfandrecht bei Hypotheken gibt der Bank das Recht, Ihre Immobilie zu verkaufen, wenn Sie nicht mehr zahlungsfähig sind. Aus den Verkaufserlösen werden dann die Schulden – in der Höhe der im Grundbuch eingetragenen Schuld – beglichen. Das Pfandrecht (oder auch Pfandbetrag genannt) wird in das Grundbuch einer Immobilie eingetragen.
SARON
SARON steht für „Swiss Average Rate Overnight“.
Auf Basis des SARON werden mittlerweile die meisten Zinsen für Hypotheken berechnet. Der SARON wird täglich aufgrund von tatsächlichen besicherten Transaktionen am Schweizer Geldmarkt ermittelt. Er ist somit robuster, transparenter und weniger manipulationsanfällig als der LIBOR, weshalb der SARON in der Schweiz auch den LIBOR ablöst.
Scheidungsvergleich
Schuldendienstquote
Die maximale Schuldendienstquote bei Wohnkrediten gibt vor, wie viel Prozent Ihrer monatlichen Haushaltseinnahmen durch monatliche Kreditraten belastet werden dürfen.
Bei Wohnkrediten in Österreich darf die Kreditrate maximal 40% Ihres Haushaltseinkommens ausmachen.
Ein Beispiel:
Sie haben Haushaltseinnahmen von 2.500 Euro.
2.500 € * 40% = 1.000 €
Das bedeutet, dass die Kreditrate in diesem Fall maximal 1.000 Euro betragen darf.
Sicherheiten
Um sich vor einem möglichen Zahlungsausfall abzusichern, fordern Banken meist bestimmte Sicherheiten. Sollte es zum Zahlungsausfall kommen, kann die Bank auf die vertraglich vereinbarten Sicherheiten zurückgreifen und so den Kredit decken.
Wie viele Sicherheiten Sie einbringen müssen, hängt von der Kreditsumme, Ihrer Bonität und der Bank ab.
Zu den Kreditsicherheiten in Österreich zählen:
- Hypothekarische Besicherung von Immobilien
- Versicherungen für spezifische Risiken
- Kreditrestschuldversicherung (vor allem bei niedrigen Kreditbeträgen)
- Lohn- oder Gehaltsverpfändung
- Bürgschaften
Mehr zum Thema Kreditsicherheiten können Sie in unserem Beitrag nachlesen:
-> https://immobilie-finanzieren.at/kreditsicherheiten/
Stundungsgebühr
Tilgung
Mit Tilgung oder auch Amortisation bezeichnet man die regelmäßige Rückzahlung der Kreditschuld.
Tilgungsfreie Zeit
In der tilgungsfreien Zeit müssen Sie Ihren Kredit nicht zurückzahlen. Dies kommt vor allem bei Baufinanzierungen vor.
Der Kredit wird meist erst dann getilgt, wenn er voll ausgenutzt wurde (Der Hausbau beendet ist). Wichtig ist jedoch, dass Sie während der tilgungsfreien Zeit aber trotzdem die Kreditzinsen begleichen müssen.
Umbaukredit
Ein Umbaukredit wird dazu genutzt, den Umbau einer Immobilie zu finanzieren. Dabei ist egal, ob es sich um einen Abriss, Anbau, eine Aufstockung oder andere Umbauzwecke handelt.
Umkehrhypothek
Die Umkehrhypothek ermöglicht es Immobilienbesitzern, im Rentenalter die möglichst schuldenfreie eigene Immobilie mit einer Hypothek zu beleihen. Dafür bekommen diese dann eine monatliche Rente oder einen einmaligen Betrag ausbezahlt. Sie müssen als Kreditnehmer keine Tilgung oder Zinsen bezahlen. Nach Ihrem Ableben wird die Immobilie von der Bank verkauft und damit die Hypothek zurückgezahlt.
Sie wollen mehr über Umkehrhypotheken erfahren? Dann sehen Sie sich unseren Beitrag an.
Umschuldungskredit
Bei einer Umschuldung werden ein oder mehrere laufende Kredite durch einen neuen Kredit (=ein Umschuldungskredit) abgelöst.
Vollfinanzierung
Im Finanzbereich spricht man von einer Vollfinanzierung, wenn keine Eigenmittel in den Kredit eingebracht werden. Sprich, der Finanzbedarf muss voll über den Kredit finanziert werden.
Vorfälligkeitsgebühr
Wenn Sie Ihren Kredit noch vor Ablauf der Kreditlaufzeit vollständig zurückzahlen möchten, kann die Bank als Entschädigung für die entgangenen Zinsgewinne eine Vorfälligkeitsgebühr (oder auch Vorfälligkeitsentschädigung) verrechnen. In der Regel ist die Vorfälligkeitsgebühr im Kreditvertrag angeführt.
Zinsbandbreite
Bei der Zinsbandbreite handelt es sich um einen Mindest- und Maximalzins für variabel verzinste Kredite. Je nach Bonität wird Ihr Zins irgendwo zwischen diesen Werten festgelegt.
Zinsdeckel
Der Zinsdeckel oder auch Cap bzw. Zinscap genannt, ist eine obere Zinsbegrenzungsvereinbarung.
Das heißt, bei einem variablen Kredit wird eine Zinsobergrenze in Höhe von beispielsweise 3% festgelegt. Steigen die Zinsen über die Jahre auf beispielsweise 6%, dann darf die Bank dank des vereinbarten Zinsdeckels nur die maximalen 3% Zinsen verrechnen.
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